Die britischen Ursprünge heutiger Spiele-Klassiker
Die Geschichte der Spiele im Allgemeinen geht weit zurück. Bereits in der Antike unterhielten sich Menschen in ihrer Freizeit mit den verschiedensten Spielen. Dabei gelten Spiele in sämtlichen Ländern und Kulturen als eine der ältesten Arten der sozialen Interaktion, Spiele sind seither ein Kulturgut mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung. Im antiken Rom wurde bspw. mit Würfeln gespielt, die zu jener Zeit meist noch aus Knochen hergestellt wurden. Auch England hat eine lange Tradition an Spielen. Das Kartenspiel Whist gehört zu den Nationalspielen der Briten und geht bereits bis ins 16. Jahrhundert zurück, dabei schafften es die Spielkarten gerade mal im 14. Jahrhundert nach Europa. Inzwischen haben sich aus den damaligen Spielen verschiedene Versionen entwickelt, so legten englische Spiele auch die Grundsteine für einige international beliebte Spiele.
Nationalspiel Englands und Vorgänger von Bridge: Whist
Das traditionelle englische Kartenspiel Whist hat eine lange Entwicklung hinter sich. Es soll seinen Ursprung bereits im Jahr 1529 haben, als es noch unter dem Namen Trump (übersetzt: Trumpf) bekannt war. Seither haben sich die Regeln hier und da verändert, so auch der Name, zwischendurch hieß es auch ruff and honours oder auch whisk (übersetzt: quirlen, flitzen, was auf das Greifen nach dem Stich bei einem Gewinn bezogen werden kann) bis es im 18. Jahrhundert schließlich Whist genannt wurde. Im 19. Jahrhundert stellte es das Spiel der Elite Englands dar. Die Regeln haben sich seither weiterentwickelt, bis sich schließlich das beliebte englische Spiel Bridge daraus hervorging, das inzwischen weltweite Beliebtheit genießt.
Bildquelle: „1200px-English_Caricaturists,_1893_-_Twopenny_Whist„ by James Gillray via Wikimedia (public domain)
Englische Ursprünge von Roulette: Even-Odd
Zwar spielt der Name Roulette auf das französische Wort für „kleines Rad“ an, dennoch liegt der Ursprung dieses beliebten Casinospiels tatsächlich in England. Bereits im 18. Jahrhundert entstanden die ersten Vorläufer des Spiels, bevor sich die vielen verschiedenen Varianten von heute entwickelten. Das Spiel Even-Odd, das in den 1770ern sehr beliebt war, scheint eines der ersten Spiele mit einem Rad und einer Kugel gewesen zu sein. Anstelle der Zahlen waren hier lediglich 20 Felder mit „E“ für even (gerade Zahl), 20 mit „O“ für odd (ungerade Zahl) sowie eines für den Hausvorteil markiert – in der heutigen Version des Roulettes die Null. Auch das Spiel Roly Poly scheint ein Vorahne des Roulettes aus dem 18. Jahrhundert zu stammen. Beide Spiele starben mit der Zeit aus, um etwa ab 1875 für Roulette die Manege freizumachen.
Würfelspiel Hazard als Vorreiter von Craps
Nicht nur Karten wurden und werden in England gerne gespielt, auch die Würfel werden gerne gerollt, und das schon seit Langem. Das typische Casinospiel Craps, das viel in amerikanischen Filmen zu sehen ist, fand tatsächlich im mittelalterlichen England seinen Ursprung, als im 13. Jahrhundert das Würfelspiel Hazard entstand. Der Name soll zwar aus dem Arabischen Wort „al-zahr“ für Würfel stammen, es war jedoch bereits im Mittelalter in Europa und vor allem an Spieltischen mit hohen Einsätzen in England sehr beliebt. Im 19. Jahrhundert entstand daraus schließlich das heute allseits beliebte Würfelspiel Craps. Der Name stammt vom englischen Wort „crabs“, das für den Einser- und Zweierpasch im Hazard steht.
Die englische Geschichte der Spiele hat, wie man sieht, in vielen Belangen maßgeblich zur Entwicklung der heutigen Spielewelt beigetragen. Spieleklassiker wie Roulette, Bridge und Craps lassen sich alle auf einen Ursprung in England zurückverfolgen. Sie alle werden heute sowohl in England als auch weltweit gerne gespielt und tragen ein Stück englische Geschichte.