England vs. USA – die sprachlichen und kulturellen Unterschiede

Es liegt der gesamte Atlantik dazwischen, dennoch könnte man behaupten, dass es noch viel mehr als das ist, was die USA von England trennt. In beiden Ländern ist Englisch die Landessprache, eine der meistgesprochenen Sprache der Welt, Rückschlüsse auf eine gleiche Kultur lassen sich dadurch allerdings nicht machen. Es ist nicht nur der Akzent, der die Amerikaner von den Engländern unterscheidet. Wer bereits in beide Länder gereist ist, oder gar hier gelebt hat, wird bereits wissen, dass die gesamte Kultur und Lebensart in beiden Ländern weit auseinanderliegen.

Die Sprache

Sprachen entwickeln sich an verschiedenen Orten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und auf unterschiedliche Weisen. Obwohl über 400 Millionen Menschen weltweit Englisch als Muttersprache sprechen und Englisch in 67 verschiedenen Ländern die offizielle Landessprache darstellt, heißt dies nicht, dass es hier nicht zu Missverständnissen kommen würde. In verschiedenen Ländern werden unterschiedliche Ausdrücke, Redewendungen, Lebensweisheiten etc. verwendet, die an anderen Orten für ziemliche Verwirrung sorgen könnten – und das trotz selber Sprache! Gleiches gilt für amerikanisches und britisches Englisch.

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Schreibweisen

Wer englische Dokumente, Zeitungen oder Bücher liest, wird schnell merken, ob es sich um einen amerikanischen oder englischen Autor handelt. Die Schreibweisen haben sich in beiden Ländern weit auseinanderentwickelt. Die Amerikaner halten Begriffe gerne etwas einfacher und kürzer als die Engländer. Aus der Farbe „colour“ im Britischen wir „color“ im Amerikanischen, der Nachbar wird von „neighbour“ zu „neighbor“ und vom „doughnut“ bleibt in USA nur noch der „donut“ übrig. Auch doppelte Buchstaben werden gerne im Amerikanischen vernachlässigt, der Reisende ist in USA ein „traveler“ während er in England „traveller“ genannt wird.

Vokabeln

Nicht nur die Schreibweise unterscheidet sich im Englischen und Amerikanischen, es werden zudem auch unterschiedliche Wörter für dieselbe Bedeutung verwendet. Durch die Verbreitung der Amerikanischen Musik und Filme werden die Grenzen zwischen den Sprachen zwar verschwommener, da beide Sprachen inzwischen des Öfteren auch Begriffe des anderen Landes übernehmen, dennoch lassen sich eine Vielzahl an Begriffen finden, die in beiden Ländern völlig anders verwendet werden.

Wer in Amerika die Toilette aufsuchen möchte, fragt nach dem „restroom“, während in England das „loo“ aufgesucht wird. Ein Staubsauger ist in Amerika der „vacuum“, in England allerdings ein „hoover“. Holt man sich Essen zum Mitnehmen, gibt es in Amerika „take out“, in England allerdings „take away“. Ist es kühl auf dem Weg, zieht man sich in England einen „jumper“ an, der Pullover in Amerika ist allerdings der „sweater“. Diese und viele weitere Begriffe unterscheiden das amerikanische Englisch vom britischen. Das britische Oxford English Dictionary ist mit 600.000 Ausdrücken das umfangreichste Wörterbuch der Sprache.

Kulturelles

Während sich bereits in der Sprache jede Menge Unterschiede zwischen Amerika und England finden lassen, so unterscheiden sich auch die Kulturen beider Länder in sämtlichen Belangen.

Unterhaltung

Einer der Unterschiede in der englischen und amerikanischen Kultur ist die Art und Weise der Unterhaltung. Zum einen haben die Engländer prinzipiell mehr Freizeit, so nehmen sich die Engländer pro Tag durchschnittlich 5,49 Stunden für Freizeitaktivitäten, während die Amerikaner hierzu nur 5,13 Stunden aufbringen. In dieser Zeit werden in beiden Ländern gern Spiele gespielt. In Sachen Videospiele sind die USA laut dem Marktforschungsunternehmen NPD der weltgrößte Markt, mit einem Spielemarkt im Wert von 36 Milliarden Dollar wird hier besonders gern PlayStation gespielt. In beiden Ländern sind auch traditionellere Spiele beliebt, wie etwa Kartenspiele und Roulette. Wie auch auf Betway kommen bei der amerikanischen und europäischen Version allerdings oftmals unterschiedliche Regeln zum Einsatz. Auch was an Sport verfolgt wird, unterscheidet sich. Die Engländer sind eine klare Fußballnation, während in den USA Baseball, Basketball, Eishockey und American Football geschaut werden. Übrigens, in England geht man beim Kinobesuch „to the cinema“, in den USA allerdings „to the movies“.

Arbeitsleben

Kaum ein Bereich könnte sich in den beiden Kulturen so sehr unterscheiden wie die Arbeitswelt. Wer aus der englischen Arbeitswelt in die USA kommt, wird von der geringen Anzahl an Urlaubstagen schockiert sein. Nach einer Statistik von Statista zum gesetzlichen Urlaubsanspruch befindet sich England mit etwa 28 bezahlten Urlaubstagen pro Jahr unter den Top 10 Ländern mit den meisten Urlaubstagen, während in den USA ein Viertel der Arbeitnehmer gar keinen Urlaubsanspruch besitzt. In den USA ist auch an der höheren Anzahl an Arbeitsstunden pro Woche eine Kultur der harten Arbeit ersichtlich. Während Engländer in Vollzeit durchschnittlich 42,7 Stunden pro Woche arbeiten, haben Amerikaner durchschnittlich eine 47-Stunden-Woche. Außerdem ist es in England üblich, mit den Kollegen auch mal ins Pub zu gehen und gemeinsam die Freizeit zu verbringen, was in USA nur selten der Fall ist. Arbeit und Freizeit haben hier eben eine klare Trennung.

Kaffee vs. Tee

England ist eine ganz klare Tee-Nation, während die Amerikaner zu den Kaffeetrinkern der Welt gehören. Tee genießt in England eine besondere Bedeutung, „tea time“ ist tief in der Kultur der Engländer verankert, sogar im Büro steht den Mitarbeitern bei einem Arbeitstag von sechs Stunden eine Tee-Pause von 20 Minuten zu. Es wird schwarzer Tee mit Milch getrunken, dazu werden „biscuits“ – nicht etwa „cookies“ – oder auch die traditionellen Scones mit „clotted cream“ und Marmelade gereicht. In Amerika wird dagegen gerne Kaffee mit süßer „coffee mate“ getrunken.

Dies ist nur eine kleine Auswahl der vielen kulturellen und sprachlichen Unterschiede, die sowohl die USA als auch England so einzigartig machen. Zwar teilen sich beide Nationen eine Landessprache – wobei selbst die nicht so richtig dieselbe ist – davon abgesehen lassen sich jedoch kulturell nur wenige Gemeinsamkeiten finden. Es liegt eben doch ein scheinbar endloser Atlantik zwischen beiden Ländern – kulturell, sprachlich und geographisch.